Bidirektionales Laden

Was ist das bidirektionale Laden?

Das bidirektionale Laden ist ein Ladesystem für E-Autos, bei dem sowohl Strom zum Laden der Batterie als auch Strom aus der Batterie in das Stromnetz fließen kann.

Welche Arten von bidirektionalem Laden gibt es?

Es gibt verschiedene Abstufungen von bidirektionalem Laden:

  1. Vehicle-to-Load (V2L) oder Vehicle-to-Device (V2D): Damit kann die Fahrzeugbatterie nur einzelne Geräte direkt mit Strom versorgen
  2. Vehicle-to-Home (V2H): Damit kann die Fahrzeugbatterie in das private Hausnetz einspeisen
  3. Vehicle-to-Grid (V2G): Damit kann die Fahrzeugbatterie in das öffentliche Stromnetz einspeisen

Nur das bidirektionale Laden mit Vehicle-to-Home und Vehicle-to-Grid bringt also einen brauchbaren, alltäglichen Mehrwert für E-Auto Besitzer.

Welche Autos unterstützen bidirektionales Laden?

Einige Hersteller haben ihre neuen E-Automodelle schon auf künftiges bidirektionale Laden vorbereitet, wodurch sie prinzipiell schon jetzt bidirektional Laden könnten. Allerdings ist dafür auch eine entsprechend ausgerüstete Ladeeinrichtung (Wallbox) notwendig. Die allermeisten Wallboxen können derzeit nicht bidirektional Laden. Allerdings tut sich auch hier etwas, einzelne Wallboxen wie die E3/DC Wallbox von Hager haben bereits die Fähigkeit.

E3/DC Wallbox von Hager | Bildquelle: pv-mobility.de


Chancen von bidirektionalem Laden

Der größte Vorteil von bidirektionalem Laden ist, dass der Strom der Photovoltaikanlage durch den Hausbesitzer besser genutzt werden kann, da die Fahrzeugbatterie dadurch zusätzlich als Heimspeicher genutzt wird.

Da die meisten Fahrzeugbatterien um ein Vielfaches mehr an Speicherkapazität als Photovoltaik-Heimspeicher haben, können durch das bidirektionale Laden sehr hohe Autarkiequoten erzielt und damit je nach Anlagengröße kaum noch Strom aus dem Netz bezogen werden. Perspektivisch könnte das bidirektionale Laden zudem das Stromnetz durch das Vehicle-to-Grid System entlasten, indem die Fahrzeugbatterie Lastspitzen im Netz abfedert und bevorzugt bei Überproduktion lädt.

Trotzdem ist das bidirektionale Laden aktuell noch nicht erlaubt. Es sollte allerdings auch beachtet werden, in welchem Maß das E-Auto für die Speicherung von überschüssigem Strom zur Verfügung steht. Insbesondere das Fahrverhalten von Arbeitspendlern ist mit der zeitlichen Verteilung der Solarstromproduktion oft schlecht vereinbar. Zudem wird eine bidirektionale Ladeinfrastruktur voraussichtlich teurer als die aktuelle Ladeinfrastruktur werden. Bidirektionale Wallboxen kosten

Rechtliche Grundlage

Aktuell darf man noch nicht bidirektional Laden. Allerdings gibt es seit April 2022 den Normenentwurf ISO-15118-20, der die Standards für künftiges bidirektionales Laden setzen soll. Es ist damit zu erwarten, dass zumindest schrittweise bidirektionales Laden in den nächsten Jahren möglich sein wird.

Ausblick

Angesichts der rasant wachsenden E-Autoflotte und des immer drängenderen Problems der Speicherung der erneuerbaren Energien wird das Potential des bidirektionalen Ladens immer größer, sowohl auf lokaler Ebene bei Photovoltaik Anlagenbetreibern als auch als flexibler Speicher für die Bewältigung der Lastspitzen im Stromnetz. Vor allem die drohende abendliche Spitzenlast der E-Autoflotte in Verbindung mit einer fluktuierenden Stromproduktion stellt das Stromnetz vor einer großen Herausforderung, die statt eines extremen Ausbaus des Netzes aufgrund kurzer Lastspitzen effizienter durch eine intelligente Laderegelung in Form von bidirektionalem Laden gelöst werden kann. Es ist also sowohl für Autohersteller als auch für die Gesetzgebung höchste Zeit, das bidirektionale Laden zu ermöglichen.

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